CKI Konferenz 2020
Künstliche Intelligenz im Zusammenhang mit Mobilität und Produktion
Wie alles in diesem Jahr war auch das jährliche Treffen von Siemens und der RWTH Aachen etwas anders als sonst. Aus Sicherheitsgründen haben wir eine virtuelle Konferenz abgehalten, aber zumindest einige unserer Referenten und die Moderatorin konnten sich in unserem kleinen "Studio" zu uns gesellen.
Wesentliche Ergebnisse der Konferenz
- Es gibt keine "richtige" Strategie zur Umsetzung der KI - der beste Weg ist die Etablierung von Ökosystemen, die rückwärts von der Zielsetzung zur Forschungsfrage arbeiten.
- Wenn es um autonomes Fahren geht, müssen KI- und Mobilitätsexperten kommunizieren und auch Sicherheitsexperten in ihre Gespräche miteinbeziehen.
- Intelligente Algorithmen sind nichts ohne Menschen, die die Prozesse und Ergebnisse steuern und interpretieren.
Trotz der Umstände hatten wir eine großartige und interessante Konferenz mit dem Schwerpunkt Künstliche Intelligenz im Kontext von Mobilität und Produktion. Wie immer haben wurden beide Seiten einbezogen – Forscher von der RWTH Aachen und Manager von Siemens. Auf diese Weise wurden viele Aspekte und Ansichten zu diesen Themen abgedeckt.
Zunächst begrüßte unser CKI-Direktor Prof. Malte Brettel Dr. Peter Körte, den neuen CTO der Siemens AG als neuen Management-Sponsor des CKI in Aachen. Wir freuen uns sehr, erneut einen erfahrenen und innerhalb von Siemens gut vernetzten Manager an unserer Seite zu haben, um Forschungsprojekte zu initiieren und die Partnerschaft auf die nächste Stufe zu heben. Dr. Körte erwähnte die Bedeutung der Zusammenarbeit, da ein ausschließlich nach innen gerichteter Blick und die Sorge um sich selbst das Innovationspotenzial wirklich einschränken.
Vertrauenswürdige KI und die Bedeutung von Ökosystemen
Den Anfang machten Dr. Ulli Waltinger, Gründer und Technologieleiter des Siemens KI-Labors und Prof. Bastian Leibe, Inhaber des Lehrstuhls für Computer Vision an der RWTH Aachen, die eine Einführung in die komplexe Welt der Künstlichen Intelligenz gaben. Forschung sollte sich an der Nachfrage orientieren, d.h. man sollte mit dem gewünschten Ergebnis beginnen und von dort rückwärts arbeiten, um festzustellen, was genau entwickelt werden muss. Man müsse auf eine vertrauenswürdige KI hinarbeiten, die robust, erklärbar und sicher ist. Insbesondere die Aspekte der Sicherheit werden die KI bei den Nutzern akzeptabler machen. Es gibt anhaltende Fortschritte bei den Fähigkeiten von Methoden zum Deep Learning für Computer Vision.
Zukünftige Mobilität in Smart Cities
Es folgte eine Einführung in das Thema Mobilität durch Dr. Claus Bahlmann, Leiter der F&E-Abteilung Künstliche Intelligenz der Siemens AG und Prof. Lutz Eckstein, Direktor des Instituts für Kraftfahrwesen (ika) der RWTH Aachen, die beide selbstverständlich täglich mit KI arbeiten. Während sich Claus Bahlmann bei Siemens auf KI-Lösungen für Bahn- und Zuganwendungen konzentrierte, lieferte Lutz Eckstein Beispiele für die aktuelle Forschung zum autonomen Fahren im Straßenverkehr.
Die Zusammenführung dieser vier Experten in einem Panel führte natürlich schnell zu einem lebhaften Austausch zu den Themen Autonomes Fahren und Smarter Cities. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass zur Beschleunigung der Entwicklung in diesem Bereich KI-Experten aus verschiedenen Disziplinen enger zusammenarbeiten und auch Sicherheitsexperten in ihre Planungen einbeziehen müssen. Nur dann können Entwickler und Anbieter sicher sein, dass autonome Züge und Autos in unserem täglichen Leben Akzeptanz finden.
Digitalisierung von Werkzeugmaschinen
Als nächstes stellten Prof. Christian Brecher, Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen, RWTH, und Michal Skubacz, Leiter des Bereichs Industry Software Motion Control, Siemens AG, dem virtuellen Publikum bekannte Themen vor, da die Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Institutionen schon einige Jahre zurückliegt. Christian Brecher erläuterte den Weg von den Rohdaten zum Wissen und wie wichtig es ist, dass der Mensch die Daten verfeinert, um eine aussagekräftige, nutzbare KI in Produktionsprozessen zu erhalten. Um die Anwendungsfälle zu realisieren, die Christian Brecher während der Präsentation zeigte, veranschaulichte Michal Skubacz, wie SINUMERIK Edge intelligente Daten direkt in die Maschine bringen kann, um zusätzliche Einblicke in den Prozess zu gewinnen und die Genauigkeit zu verbessern.
Und wieder schlossen sich unsere beiden KI-Experten Bastian Leibe und Ulli Waltinger den beiden Vorrednern an und führten eine lebhafte Diskussion über die Auswirkungen von Algorithmen in den Produktionsprozessen. Eines wissen wir mit Sicherheit: Angesichts der wachsenden Bedeutung der KI müssen wir sicherstellen, dass die Entscheidungen fair und erklärbar sind. Gleichwohl müssen wir als Menschen die Ergebnisse verstehen und dürfen ihnen nicht blind glauben. Bislang verfügen Menschen noch über eine überlegene Intelligenz und vor allem Kreativität, die Maschinen oder Algorithmen nicht selbst entwickeln können.
Es gibt einen Vorteil von virtuellen Konferenzen: Auch wenn Sie sie verpasst haben, können Sie sie zumindest auf YouTube noch einmal ansehen.