Polyphosphatreiche Hefeextrakte und Herstellungsverfahren dazu
Herausforderung
1. Die weltweiten Phosphaterzvorkommen werden in den nächsten hundert Jahren erschöpft sein. Strategien für eine nachhaltige Nutzung von Phosphat werden benötigt. Dazu gehört auch das Phosphatrecycling aus ungenutzten Phosphatabfallströmen.
2. Phosphat- und Polyphosphat-Additive müssen auf Lebensmitteln deklariert werden.
Lösung
Bäckerhefe (Saccharomyces cerevisiae) nimmt Phosphat selektiv in einem speziellen Kultivierungsverfahren aus dem Medium auf und polymerisiert dies intrazellulär zu Polyphosphat. Die beladene Hefe wird dann zu polyphosphat-reichem Hefeextrakt weiterverarbeitet. Das Verfahren kann zum Phosphatrecycling aus Abfallströmen genutzt werden. Außerdem ermöglicht der Hefeextrakt die Zugabe von Phosphat und Polyphosphat zu Lebensmitteln. Nach Aufreinigung kann das Phosphat zudem als Waschmittelzusatz, als Bestandteil von Düngemitteln oder beispielsweise als Korrosionsschutzmittel oder Flammschutzmittel genutzt werden.
Vorteile
- Beladung von Bäckerhefe mit bis zu 28 % Polyphosphat in Zelltrockenmasse
- Produktion eines Hefeextrakts mit bis zu 20 % Polyphosphat
Status
- Patentstatus: Patentanmeldung beim Deutschen Patent- und Markenamt, sowie Internationale Nachanmeldung bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum
- Entwicklungsstand: Proof of Concept im Labormaßstab (wenige Liter). Erfolgreiche Skalierung auf 2000 L Hungermedium
RWTH Aachen University ist auf der Suche nach Partnern zur Patentverwertung und Entwicklungskooperation
RWTH Technologie
#2154
Anwendungsgebiete
Phosphatrecycling, Lebensmitteladditive
Stichworte
#Phosphat; #Polyphosphat; #Hefeextrakt